druckfrisch wurde das buch „häuser des jahres 14“ des callwey verlages vergangenen donnerstag im deutschen architekturmuseum in frankfurt vorgestellt. aus über 250 eingereichten projekten aus dem deutschsprachigen raum wurden die besten 50 von einer jury ausgewählt und veröffentlicht. und mit dabei auch die lederergasse 2 in passau, in der reihe der ausgewählten häuser das einzige, das in einem baudenknmal raum zum leben und wohnen möglich macht. der ort, wo unser büro in passau seine heimat hat. und wir selbst auch…..
Hier gibt es ein PDF der Veröffentlichung zum Download als PDF.
auszug aus dem artikel:
im historischen Passauer Handwerkerviertel beginnt mit diesem Gebäude ein Ensemble historischer Häuser, für deren Gewerbe die Wasserkraft des direkt unterhalb fließenden Inns genutzt wurde. Als einer der wenigen frei stehenden Bauten am Kirchenvorplatz von St. Gertraud wird es bereits um 1800 erwähnt, ein Stück Stadtmauer im Innern gehört zu seinen geschichtlichen Beweisstücken. Als die Architekten es 2005 erwarben, bot seine Substanz allerdings eine archäologische Exkursion in die Neuzeit, weil seit 50 Jahren nicht mehr saniert worden war und die darin eingerichteten sechs Kleinwohnungen ohne Bäder und mit primitiven Außentoiletten eine abenteuerliche Aneignung zeigten. Zum Teil hausten hier Studenten in nur 1,70 Meter hohen ungedämmten Räumen, ein durchhängender Dachstuhl und wahlloses Gewerkel hatten das Haus verdorben. Die Architekten mussten die Substanz freilegen und das erkennbare Gefüge neu interpretieren. Im Erdgeschoss wurden zwei Wohnungen um die Treppe durch schmale Durchgänge miteinander verbunden, hier ist ein Atelier eingerichtet. Auch das hochwassertaugliche Untergeschoss, in dem eine kleine Wohnung vorgesehen ist, wird noch vom Architekturbüro genutzt. Es galt, Fassadenöffnungen in historischen Proportionen wiederherzustellen, Kastenfenster zu ergänzen und Holzböden zu restaurieren. Die mattschwarzen Innenwände zum Treppenhaus treten zurück, die fliehenden Außenwände zeigen lebhafte Putzstrukturen. Auch im Geschoss darüber wurden zwei Wohnungen zusammengelegt und entsprechend aufgearbeitet, mit kräftigen Farben abgesetzte Wände prägen die Atmosphäre. Ein Holzofen trägt ebenso dazu bei, ein kleiner Balkon öffnet den Wohnraum zum Inn. Unter dem neuen Dachstuhl aus in Reihe gesetzten Dreiecksbindern ist eine weitere Wohnung aus leichten Einbauten entstanden, sie bleiben für Veränderungen reversibel, da die mit 30 Zentimeter Holzfasern gedämmten Rahmen ihre Lasten nur auf die Außenwände abtragen. Die charakteristischen Giebel der Innhäuser wurden wiederhergestellt, auch die neuen nach außen öffnenden Fenster sind regionaltypisch. Ein hohes weißes Haus ist wiedererstanden, eine weiße Skulptur mit feinen Details auf der Fassade.